Mehr als 50 Prozent aller Kinder und Jugendlichen erleiden vor dem Erreichen der Volljährigkeit ein Frontzahntrauma. Die Unfälle ereignen sich am häufigsten zwischen dem neunten und zwölften Lebensjahr und betreffen meist die oberen mittleren Schneidezähne, gefolgt von den seitlichen Schneidezähnen im Oberkiefer und den Schneidezähnen im Unterkiefer.1 Das Risiko eines Zahntraumas ist vor allem mit zunehmendem Überbiss (Overjet > 3 mm) erhöht. Ab 6 mm kommt es zudem zu einer inadäquaten Abdeckung der Zähne durch die Lippe.2 Bei traumatischen Verletzungen, vor allem jüngerer Patienten, kann das Wurzelwachstum noch nicht abgeschlossen sein, da sich das Foramen physologicum erst ca. ein bis vier Jahre nach Zahndurchbruch bildet. Dünne divergierende Dentinwände, parallelwandige apikale Kanalbereiche oder ein offenes apikales Foramen erschweren die endodontische Therapie mit konventionellen Wurzelfülltechniken (zentrale Stifttechnik, trägergestützte, aber auch warme vertikale Füllmethoden) erheblich.
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