Ein Spagat zwischen Hoffnung und digitaler Halluzination – KI, also künstliche Intelligenz, erobert unser tägliches Leben in ungeahnter Schnelligkeit. Die Implantologie ist von dieser Entwicklung naturgemäß ebenso betroffen, wie nahezu alle Bereiche der Zahnmedizin. Als ein, wenn nicht der Schwerpunkt der Anwendung von KI kristallisiert sich bereits heute der Röntgenbereich heraus, bei der Auswertung von Bissflügelaufnahmen – unter dem Gesichtspunkt der Kariesdiagnostik – hat sich die KI-Diagnose be- reits als gesichertes Verfahren erwiesen. Die Bereiche der zahnärztlichen Bildgebung, die auf Schnittbildtechnik setzen, stehen im Fokus der Programmierer, zum einen, weil diese Bereiche bereits so weit entwickelt sind, dass sich KI-Anwendungen recht einfach anknüpfen lassen, und zum anderen, weil es sich auf diesem Gebiet trefflich gutes Geld verdienen lässt. So wage ich an dieser Stelle die Prognose, dass in absehbarer Zeit Anwendungen verfügbar sind, in denen uns KI auf Basis eines DVTs/CTs einen Vorschlag erstellt, wie orale Im- plantate nach Vorgabe des Behandlungsziels inseriert werden können, und nach Bestäti- gung des Vorschlages wird die passende Bohrschablone und die Interimsversorgung gleich mit erstellt und geliefert – all in a box! Dass die großen Implantatfirmen und -anbieter hier eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung dieser Programme spielen (werden), ist sicherlich nicht als überraschend einzustufen...
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