Die Digitalisierung voranzutreiben – dieses Bestreben ist ein erklärtes Ziel der Verantwortung tragenden Politiker. Die Effekte, die man sich dadurch erhofft, sind Erhöhung und Sicherung der Effizienz, was primär die Senkung von Kosten bedeutet sowie im besten Falle eine Steigerung der Versorgungsqualität. Allerdings werden auch häufig überzogene Erwartungen geweckt, Werbeversprechen nicht – oder nur zum Teil – erfüllt. Das Potenzial dieses „Technologie-Shifts“ wird als „disruptiv“ bezeichnet, führt also möglicherweise zu weitreichenden Veränderungen in den medizinischen Berufsbildern, und auch das Arzt-Patienten-Verhältnis kann davon direkt betroffen sein. Es besteht immer ein Risiko, dass ein gewisser „Amortisationsdruck“ entsteht, welcher aufseiten des Arztes oder Technikers einen negativen Einfluss auf die objektive Beurteilung der gelieferten Qualität hat. Das gilt insbesondere bei hohen Investitionen. Daher erscheint es, unabhängig vom tatsächlichen derzeitigen Stand der Technik, sinnvoll, die ethischen Aspekte dieser Techniken zu betrachten...
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